

ISG-Blockade erkennen und lösen
Eine ISG-Blockade kann äußerst schmerzhaft sein und den Bewegungsumfang erheblich einschränken. In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein, wie Sie eine ISG-Blockade erkennen können und welche Ursachen am häufigsten eine ISG-Blockade auslösen. Des Weiteren gehen wir auf bestimmte Maßnahmen und Techniken ein, wie Sie auftretende Schmerzen lindern und Ihre ISG-Blockade lösen können. Da wir uns seit über 18 Jahren mit dem Thema Schlaf, Liegeergonomie beschäftigen, gehen wir zusätzlich auf die Wichtigkeit der richtigen Schlafposition ein, um einer ISG-Blockade vorzubeugen und wie Sie diese endlich wieder loswerden können.
Doch zunächst sollten wir erst einmal klären, was denn genau eine ISG-Blockade ist. Eine ISG-Blockade ist eine Reizung im Bereich des Iliosakralgelenks (ISG), welches sich zwischen dem Kreuzbein (Sacrum) und dem Becken (Ilium) befindet. Das Iliosakralgelenk wird im Volksmund auch Kreuzbein-Darmbein-Gelenk genannt. Das Iliosakralgelenk bildet die Verbindung zwischen der unteren Wirbelsäule und dem Becken. Das in etwa faustgroße Gelenk dient bei jedem unserer Schritte als Stoßdämpfer. Durch eine „Schutzschicht" aus Muskeln und Bändern wird das Gelenk so festigt, dass es nicht durch übliche Bewegungen gereizt wird. Eine Blockade des Iliosakralgelenks kann durch verschiedene Faktoren wie Verletzungen, Arthritis, Schwangerschaft, ungleiche Belastung des Gelenks und sogar eine falsche Schlafposition verursacht werden.
Symptome: Bandscheibenvorfall, Hexenschuss oder ISG-Blockade?
Etwa 70 Prozent der Deutschen kennen die Schmerzen zwischen Kreuzbein und Beckenschaufeln unterhalb der Lendenwirbelsäule. Aber wie macht sich eine ISG-Blockade bemerkbar? Wenn das Gelenk nicht richtig unterstützt oder stärker belastet wird, kann es sich blockieren und gleichzeitig Schmerzen verursachen. Eine ISG-Blockade tritt dann auf, wenn die Muskeln, Bänder und Faszien an Stabilität einbüßen und dadurch eine Entzündung entsteht. Wenn es zu einer Blockade im Iliosakralgelenk kommt, löst dies eine starke Reizung auf die Gelenkflächen aus, welche oftmals starke Schmerzen auslöst. Die Symptome einer ISG-Blockade äußern sich oftmals mit Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS), im Hüft- bzw. Leistenbereich bis hin zum Gesäß oder durch eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit und/oder Steifheit, besonders beim Beugen oder Drehen der Hüfte. In einigen Fällen kann auch ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Bein auftreten. Eine ISG-Blockade kann sowohl Männer als auch Frauen in jedem Alter treffen.
Ursachen: Wodurch kann eine ISG-Blockade entstehen?
-
Verletzungen:
Eine ISG-Blockade wird in vielen Fällen durch einen Sturz, einen Unfall im Straßenverkehr oder durch eine Sportverletzung hervorgerufen. Die Verletzung führt dann oftmals zu einer Fehlstellung, die letztendlich die Blockade auslöst. -
Überlastung:
Eine übermäßige Belastung der unteren Lendenwirbelsäule bzw. dem Beckenbereich kann eine ISG-Blockade verursachen. Häufigster Auslöser ist schweres Heben mit gleichzeitig falscher Körperhaltung, aber auch übermäßig ausgeführte wiederholte Bewegungen und längeres Stehen führen zu Überlastungen, die das Gelenk reizen und somit Entzündungen oder Muskelspasmen auslösen können. -
Fehlhaltungen:
Eine schlechte Körperhaltung kann schleichend zu einer ISG-Blockade führen. Häufigste Ursachen sind zu langes Sitzen in einer ergonomisch falschen Sitzposition und das regelmäßige Liegen auf einer falschen, also für Sie ungeeigneten Schlafunterlage. -
Muskelungleichgewichte:
Schwache oder verkürzte Muskeln im Beckenbereich können die normale Funktion des Iliosakralgelenks beeinträchtigen und zu einer Blockade führen. -
Arthritis:
Entzündliche Erkrankungen wie beispielsweise Morbus Bechterew können das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk betreffen und damit eine ISG-Blockade verursachen. -
Schwangerschaft:
Aufgrund hormoneller Veränderungen während einer Schwangerschaft lockern sich die Bänder im Körper, einschließlich der Bänder um das Iliosakralgelenk. Diese dadurch ausgelöste Instabilität um das Iliosakralgelenks kann das Risiko einer ISG-Blockade erhöhen.
Behandlung: Was kann ich tun, wenn ich eine ISG Blockade habe?
-
Gönnen Sie sich Ruhe:
Schonen Sie sich und meiden Sie kurzfristig alle Aktivitäten, die sich negativ auf Ihre Symptome auswirken. -
Wärme- oder Kältetherapie:
Die Anwendung von Wärme (z.B. warme Kompressen, Wärmesalbe oder Wärmflasche) oder Kälte (z.B. Kühlkissen/Ice-Packs) kann helfen, Schmerzen am betroffenen Bereich zu lindern und Muskelverspannungen zu reduzieren. Jeder Mensch reagiert anders auf Kälte oder Wärme: Deshalb raten wir Ihnen, beide Methoden auszuprobieren. -
Physiotherapie:
Ein Physiotherapeut kann durch spezielle Mobilisationstechniken, Massagen, Drainagen und Dehnübungen Ihre Beweglichkeit verbessern und die ISG-Blockade lösen. Diese Übungen können auch Sie übernehmen und zu Hause bei Ihnen ausführen. Hier bietet sich zusätzlich eine Faszienrolle an, mit der Sie die betroffene Stelle bearbeiten können. -
Chiropraktik oder Osteopathie:
Ein Chiropraktiker oder Osteopath kann spezifische Techniken durchführen, um das Iliosakralgelenk in die richtige Position zu bringen und die Blockade zu lösen. Er ist auch in der Lage, Verkürzungen oder Verklebungen zu beseitigen. -
Haltungskorrektur:
Achten Sie auf eine ergonomische Körperhaltung, insbesondere beim Sitzen und Heben schwerer Gegenstände. -
Entspannungsübungen:
Übungen und Praktiken wie Yoga, Pilates, regelmäßige Massage oder auch ein warmes Bad können helfen, die Muskeln zu entspannen, Stress abzubauen und damit die Flexibilität Ihrer Muskeln, Gelenke und Bänder zu verbessern.
-
Stabilität durch Kinesiotape:
Die Behandlung durch Kinesiotape wird oft als unterstützende Maßnahme eingesetzt. Es wird auf die entsprechende Stelle geklebt und kann dabei helfen, Muskeln, Bänder und Faszien zu stabilisieren. Es fördert zudem die Durchblutung und den Lymphfluss. Durch das Anbringen des Tapes in einer spezifischen Technik kann es die entzündeten Bereiche entlasten und die natürliche Bewegungsfreiheit fördern. -
Bewegung/Gewichtsmanagement:
Übergewicht kann zusätzlichen Druck auf das Iliosakralgelenk ausüben. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung (Sport wie z.B. Joggen, Radfahren oder Schwimmen) können helfen, abzunehmen und somit die Belastung auf das Gelenk zu verringern. -
Die richtige Schlafunterlage:
Sie sollten so liegen, dass Schmerzen verhindert, gelindert oder zumindest nicht verstärkt werden. Die falsche Matratze kann die Schmerzsituation verlängern und noch verstärken. Deshalb ist es umso wichtiger, sich die richtige Matratze zuzulegen. Eine gute Matratze ist entscheidend, um durch eine korrekte Lagerung Entzündungen um das Iliosakralgelenk zu lindern oder vorzubeugen. -
Schmerzmittel:
Eine kurzfristige Schmerzlinderung können Sie durch rezeptfreie Schmerztabletten wie Ibuprofen oder Paracetamol bewirken. Dies ist jedoch nur eine vorübergehende Lösung, um gegen Ihre Schmerzen anzukämpfen. Von einer langfristigen Einnahme raten wir ausdrücklich ab. Sprechen Sie im Vorfeld mit einem Arzt oder Apotheker, um sicherzustellen, dass diese für Sie geeignet sind.
Dauer: Wie lange dauert eine ISG-Blockade und wie lange bin ich krankgeschrieben?
Rücken, Bauch oder Seite: Die richtige Schlafposition
Jetzt einen Beratungstermin in Ihrer Nähe vereinbaren und unverbindlich Probeliegen: