Mann mit Schmerzen, ausgelöst von einer ISG-Blockade

ISG Blockade: Schmerzen im Iliosakralgelenk erkennen und ISG-Blockade lösen

Ursachen, ISG Symptome und einfache Übungen fürs Becken und Iliosakralgelenk

veröffentlicht am 31.05.2023 | Gesundheit

Eine ISG-Blockade kann äußerst schmerzhaft sein und den Bewegungsumfang erheblich einschränken. In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein, wie Sie eine ISG-Blockade erkennen können und welche möglichen Ursachen am häufigsten derartige Schmerzen im unteren Rücken auslösen. Des Weiteren zeigen wir Ihnen bestimmte Techniken und richtige Übungen, um Schmerzen im Iliosakralgelenk zu lindern. Da wir uns seit über 18 Jahren mit dem Thema Schlaf, Liegeergonomie beschäftigen, gehen wir zusätzlich auf die Wichtigkeit der richtigen Schlafposition ein, um einer ISG-Blockade vorzubeugen und wie Sie diese endlich wieder loswerden können.

Doch zunächst sollten wir erst einmal klären, was denn genau eine ISG-Blockade ist. Dies ist eine Reizung im Bereich des Iliosakralgelenks (kurz ISG), welches sich zwischen dem Kreuzbein (Sacrum) und dem Becken (Ilium) befindet. Das ISG wird im Volksmund auch Kreuzbein-Darmbein-Gelenk genannt. Das Iliosakralgelenk verbindet die untere Wirbelsäule und das Becken. Das in etwa faustgroße Gelenk dient bei jedem unserer Schritte als Stoßdämpfer. Durch eine "Schutzschicht" aus Muskeln und Bändern wird das Gelenk so festigt, dass es nicht durch übliche Bewegungen gereizt wird. Dass Ihr Iliosakralgelenk blockiert, kann durch verschiedene Faktoren wie Verletzungen, Arthritis, Schwangerschaft, ungleiche Belastung des Gelenks und sogar eine falsche Liegeposition verursacht werden.

Anatomie: Iliosakralgelenk, Wirbelsäule, Entzündung

Symptome: Bandscheibenvorfall, Hexenschuss oder Diagnose ISG-Blockade?

Etwa 70 Prozent der Deutschen kennen die Schmerzen zwischen Kreuzbein und Beckenschaufeln unterhalb der Lendenwirbelsäule. Aber wie macht sich eine ISG-Blockade bemerkbar? Wenn das Gelenk nicht richtig unterstützt oder stärker belastet wird, kann es sich blockieren und verursacht Schmerzen. Eine ISG-Syndrom tritt dann auf, wenn die Muskulatur, Bänder und Faszien an Stabilität einbüßen und dadurch eine Entzündung entsteht. Wenn es zu einer Blockade im Iliosakralgelenk kommt, löst dies eine starke Reizung auf die Gelenkflächen aus, welche oftmals starke Schmerzen auslöst. Die Symptome äußern sich oftmals mit Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS), im Hüft- bzw. Leistenbereich bis hin zum Gesäß oder durch eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit und/oder Steifheit, besonders beim Beugen oder Drehen des Rumpfes. In einigen Fällen kann auch ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Bein auftreten. Diese ungewohnte Hemmung der Hüfte kann sowohl Männer als auch Frauen in jedem Alter treffen.

7 Ursachen: Was kann zu einer ISG-Blockade führen?

Verletzungen:

Eine ISG-Blockade wird in vielen Fällen durch einen Sturz, einen Unfall im Straßenverkehr oder durch eine Sportverletzung hervorgerufen. Die Verletzung führt dann oftmals zu einer Fehlstellung, die letztendlich diese körperliche Einschränkung auslöst.

Überlastung:

Eine übermäßige Belastung der unteren Lendenwirbelsäule bzw. dem Beckenbereich kann derartige Gelenkblockaden verursachen. Häufigster Auslöser ist schweres Heben mit gleichzeitig falscher Körperhaltung, aber auch übermäßig ausgeführte wiederholte Bewegungen und längeres Stehen führen einseitig zu Überlastungen, die das Gelenk reizen und somit Entzündungen oder Muskelspasmen auslösen können.

Fehlhaltungen:

Eine schlechte Körperhaltung kann schleichend zu Beschwerden im Iliosakralgelenk führen. Häufigste Ursachen sind zu langes Sitzen in einer ergonomisch falschen Sitzposition und das regelmäßige Liegen auf einer falschen, also für Sie ungeeigneten Schlafunterlage.

Muskelungleichgewichte:

Schwache oder verkürzte Muskeln im Beckenbereich können die normale Funktion des Iliosakralgelenks beeinträchtigen und zu einer Einschränkung führen.

Arthritis:

Entzündliche Erkrankungen wie beispielsweise Morbus Bechterew können das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk betreffen und damit eine ISG-Blockade verursachen.

Schwangerschaft:

Aufgrund hormoneller Veränderungen während einer Schwangerschaft lockern sich die Bänder im Körper, einschließlich der Bänder um das Iliosakralgelenk. Diese dadurch ausgelöste Instabilität um das Iliosakralgelenks kann das Risiko für eine ISG-Blockade erhöhen.

Seelische Ursachen:

Psychische Belastungen, chronische Sorgen oder ungelöste emotionale Konflikte können zu erhöhter Muskelspannung führen, was den Körper in Form von Verspannungen reagieren lässt. Das kann vorkommen, wenn Sie unter starkem beruflichen oder privaten Stress stehen, was sich in Form von Verspannungen oder Schmerzen im ISG-Bereich äußert. Derartige seelischen Ursachen bzw. psychischen Belastungen können das Risiko für eine ISG-Blockade erhöhen oder bestehende Beschwerden verschlimmern.

Behandeln und vorbeugen: Wie kann ich eine ISG-Blockade lösen?

Gönnen Sie sich Ruhe:

Schonen Sie sich und meiden Sie kurzfristig alle Aktivitäten, die sich negativ auf Ihre Symptome auswirken.

Wärme- oder Kältetherapie:

Die Anwendung von Wärme (z.B. warme Kompressen, Wärmesalbe oder Wärmflasche) oder Kälte (z.B. Kühlkissen/Ice-Packs) kann helfen, Schmerzen am betroffenen Bereich mildern und Muskelverspannungen zu reduzieren. Jeder Mensch reagiert anders auf Kälte oder Wärme: Deshalb raten wir Ihnen, beide Methoden auszuprobieren.

Physiotherapie:

Physiotherapeuten können durch spezielle Mobilisationstechniken, Massagen, Drainagen und Dehnübungen Ihre Beweglichkeit des ISG verbessern und die Symptome lösen. Derartige physiotherapeutische Übungen zum Dehnen können auch Sie für sich übernehmen und zu Hause ausführen. Hier bietet sich zusätzlich eine Faszienrolle an, mit der Sie die betroffene Stelle bearbeiten können.

Chiropraktik oder Osteopathie:

Ein Chiropraktiker oder Osteopath kann spezifische Techniken durchführen, um das Iliosakralgelenk in die richtige Position zu bringen und die Blockade zu lösen. Er ist auch in der Lage, Verkürzungen oder Verklebungen zu beseitigen.

Haltungskorrektur:

Achten Sie auf eine ergonomische Körperhaltung, insbesondere beim Sitzen und Heben schwerer Gegenstände.

Entspannungsübungen:

Übungen und Praktiken wie Yoga, Pilates, regelmäßige Massage oder auch ein warmes Bad können helfen, die Muskulatur zu entspannen, Stress abzubauen und damit die Flexibilität Ihrer Muskeln, Gelenke und Sehnen zu verbessern.

Stabilität durch Kinesiotape:

Die Behandlung durch Kinesiotape wird oft als unterstützende Maßnahme eingesetzt. Es wird auf die entsprechende Stelle geklebt und kann dabei helfen, Muskulatur, Bänder und Faszien zu stabilisieren. Es fördert zudem die Durchblutung und den Lymphfluss. Durch das Anbringen des Tapes in einer spezifischen Technik kann es die entzündeten Bereiche entlasten und die natürliche Bewegungsfreiheit fördern.

Bewegung/Gewichtsmanagement:

Übergewicht kann zusätzlichen Druck auf das Iliosakralgelenk ausüben. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung (Sport wie z.B. Joggen, Radfahren oder Schwimmen) können helfen, abzunehmen und somit das ISG zu stabilisieren und die Belastung auf das Gelenk zu verringern.

Die richtige Schlafunterlage:

Sie sollten so liegen, dass Schmerzen verhindert, abgeschwächt oder zumindest nicht verstärkt werden. Die falsche Matratze kann die Schmerzsituation verlängern und noch verstärken, da diese eine ungünstige Schlafposition verursacht. Deshalb ist es umso wichtiger, sich die richtige Matratze zuzulegen. Eine gute Matratze ist entscheidend, um durch eine korrekte Lagerung Entzündungen um das Iliosakralgelenk herum zu lindern oder vorzubeugen.

Schmerzmittel:

Eine kurzfristige Schmerzlinderung können Sie durch rezeptfreie Schmerztabletten wie Ibuprofen oder Paracetamol bewirken. Dies ist jedoch nur eine vorübergehende Lösung, um gegen Ihre Schmerzen anzukämpfen. Von einer langfristigen Einnahme raten wir ausdrücklich ab. Sprechen Sie im Vorfeld mit einem Arzt oder Apotheker, um sicherzustellen, dass diese für Sie geeignet sind.

Psychotherapie:

Ist eine ISG-Blockade auf seelische Ursachen zurückzuführen, kann professionelle Beratung wie Psychotherapie hilfreich sein. Psychische Belastungen werden oft vernachlässigt, obwohl viele körperliche Beschwerden durch unterdrückte seelische Probleme entstehen können. Psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, kann dabei helfen, Stress, Ängste und andere emotionale Belastungen besser zu managen, was wiederum hilft, Verspannungen zu lösen und Schmerzen im ISG zu lindern.

Bei anhaltenden Beschwerden und Schmerzen sollten Sie Ihren Hausarzt oder Orthopäden aufsuchen, um eine genaue Diagnose und individuelle Behandlung zu erhalten.

Dauer: Wie lange dauert eine ISG Blockade und wie lange bin ich krankgeschrieben?

Eine Blockade im Iliosakralgelenk kann von Person zu Person unterschiedlich lang andauern und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Schwere der Blockade, individuellen Heilungsfähigkeiten und der Art der Behandlung. In der Regel kann ein ISG-Syndrom einige Tage bis mehrere Wochen anhalten. In vielen Fällen wird man bei einer ISG-Blockade zunächst für eine Woche krankgeschrieben. Die Dauer kann sich jedoch bei schlechtem Heilungsprozess verlängern.
 
 

Die richtige Schlafposition bei einer ISG-Blockade

Viele Menschen schlafen am liebsten auf der Seite mit angewinkelten Beinen. Diese sogenannte Embryonallage gilt als besonders bequem und verschafft ein geborgenes Gefühl, was damit einhergeht, schnell einschlafen zu können. Doch genau dies kann tückisch sein, wenn es um eine ergonomisch richtige Schlafposition geht. Stellen Sie sich vor, Sie verbringen den Großteil Ihres Tages sitzend: bei der Arbeit auf einem Bürostuhl, zu Hause auf der Couch und selbst im Schlaf hat Ihr Körper kaum die Möglichkeit, Entlastung für Gesäß und Hüfte zu finden.
 
Eine Blockierung im Bereich des ISG-Gelenks löst in den meisten Fällen eine Schonhaltung aus, die eine bequeme Liegeposition zusätzlich erschwert. Die richtige Liegeposition bei einer Blockade des Iliosakralgelenks sollte die natürliche doppelte S-Form der Wirbelsäule unterstützen. Wir raten grundsätzlich in der Rückenlage zu schlafen, um ihre Wirbelsäule optimal zu entlasten. Es muss jedoch betont werden, dass unser Körper während des Schlafens ganz automatisch die für ihn angenehmste und erholsamste Liegeposition sucht – es ist üblich, dass wir unsere Schlafstellung bis zu 60 mal pro Nacht verändern. Dies passiert immer dann, wenn wir zu viel Druckbelastung an einer Stelle verspüren – Schutzmechanismus, der uns vor Druckstellen und Durchblutungsstörungen schützt.
 
Um einer Reizung im Bereich des Iliosakralgelenks vorzubeugen oder gegenwärtige Beschwerden im Bereich der Oberschenkel oder der Leiste zu verringern, kann eine geeignete Matratze dazu beitragen, zusätzlichen Druck auf das betroffene Gelenk zu vermeiden und somit typische Schmerzmuster zu lindern. Eine falsche Matratze ist zwar keine direkte Ursache für Schmerzen im ISG, jedoch kann eine ungeeignete Matratze die Entstehung einer chronischen ISG-Blockade begünstigen oder die Symptome im Rumpfbereich gar verschlimmern.

Allerdings bieten viele Matratzen oft nicht die erforderliche Unterstützung für den Rücken oder stützen falsch, insbesondere für das Iliosakralgelenk. Eine falsche Matratze, die entweder zu weich oder hart ist, kann eine ungünstige Schlafhaltung im Unter- oder Oberkörper auslösen, die wiederum eine Rückenschiefstellung begünstigen kann, was letztendlich zu einer Blockierung im ISG-Bereich führen kann.

Die Wahl der richtigen Matratze ist von großer Bedeutung, da sie den Körper während des Schlafes unterstützt und eine gesunde Liegeposition fördert. Eine bequeme Matratze zeichnet sich durch eine exakt auf den Schläfer geeignete Unterstützung und Stabilität aus und kann maßgeblich dazu beitragen, dass die Muskeln und Gelenke im unteren Rückenbereich nachts besser zur Ruhe kommen, vollständig entspannen und somit dazu beitragen, hier wieder vollumfänglich beweglich zu sein. Sie sollten unbedingt darauf achten, eine Matratze zu wählen, die fest genug ist, um Ihre Wirbelsäule in einer neutralen Position zu halten bzw. wieder auszurichten und gleichzeitig weich genug, um den Druck auf das Iliosakralgelenk zu verringern.
 
 
Jeder Mensch hat einen anatomisch unterschiedlichen Körperbau – falls auch Sie Schwierigkeiten haben, den passenden Härtegrad für Ihre Bedürfnisse zu finden, lohnt sich eine Matratze mit flexibler Anpassungsfähigkeit. Wir empfehlen daher, Ihren Körper erst einmal schmerzfrei zu lagern und die Matratze Schritt für Schritt so weich einzustellen, dass Ihr Bewegungsapparat entspannt liegt (ähnlich wie in einer Hängematte) – jedoch noch so fest, dass Sie sich während des Schlafens ohne besonderen Kraftaufwand drehen und bewegen können.
 
Ein gesunder Schlaf ist von entscheidender Bedeutung sowohl für die Prävention als auch für den Heilungsprozess verschiedenster Erkrankungen, auch um eine ISG-Blockade zu vermeiden. Eine ergonomische Matratze trägt dazu bei, während des Schlafs Kraft zu tanken und die Heilungsprozesse in unserem Organismus zu aktivieren. Eine geeignete Matratze alleine ist jedoch kein Garant für sofortige Linderung der Beschwerden. Wir empfehlen eine Kombination aus einer ergonomischen Matratze, effektive Übungen, bewusstes Dehnen oder auch eine gezielte Massage, um eine derartige Blockierung zu lösen, die Muskeln und Gelenke zu entspannen, die Beweglichkeit wiederherzustellen und auftretende Schmerzen zu lindern.
 
Eine ISG-Blockade sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Sofortige Maßnahmen zu ergreifen ist besonders wichtig, denn diese können den Prozess der Schmerzlinderung und der vollständigen Wiederherstellung der Beweglichkeit erheblich verbessern.
 
Werden Sie jetzt aktiv und verändern Sie Ihre Schlafgewohnheiten! Nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf, um mehr über unser Luftschlafsystem zu erfahren.
Jetzt Beratungstermin in Ihrer Nähe vereinbaren und unsere Dynaglobe®-Luftkernmatratze unverbindlich Probeliegen:




Datenschutzeinstellungen

Auf dieser Website werden Daten wie z.B. Cookies gespeichert, um wichtige Funktionen der Website, einschließlich Analysen, Marketingfunktionen und Personalisierung zu ermöglichen (Zustimmung jederzeit widerrufbar). Mehr lesen.
Notwendige Cookies

powered by webEdition CMS