Hitze im Schlafzimmer: 10 Tipps, die Wohnung effektiv abzukühlen
Damit Sie sich nicht weiter herumquälen müssen: wie Sie die Hitze im Schlafzimmer abkühlen und für eine erholsame Nachtruhe sorgen.
Heiß, heißer, Hitze im Schlafzimmer: Die hohen Sommer-Temperaturen sorgen in vielen Betten für unangenehmes Schwitzen und schlaflose Nächte – besonders im Dachgeschoss. Erkennen Sie sich wieder? Doch was kann ich tun, um meine Wohnung effektiv abzukühlen? Damit Sie sich nicht weiter herumquälen müssen, haben wir in diesem Blogbeitrag 10 nützliche Tipps und Tricks für Sie, wie Sie die Hitze im Schlafzimmer abkühlen und für eine erholsame Nachtruhe sorgen.
Die Gründe für schlechten Schlaf im Sommer können verschieden sein, allen voran sind es aber die hohen Temperaturen und die "stickige" Luft im Schlafzimmer. "Im Sommer ist es so, dass es in der Nacht deutlich wärmer ist. Häufig fallen die Temperaturen in der Nacht nicht so stark ab, weswegen die Schlafzimmer auch dann sehr warm sind.", erklärt Prof. Dr. med. Jörg Lindemann, Leiter des Schlaflabors an der Universitätsklinikum Ulm und fügt hinzu: "Unser Körper versucht im Schlaf die Körpertemperatur herunterzuregulieren. Das ist im Sommer deutlich erschwert und man kann sich insgesamt gegen Hitze im Sommer schlechter schützen als gegen Kälte im Winter."
Ein weiteres wichtiges Problem ist unser Schlaf-Wach-Rhythmus – der ist im Sommer deutlich mehr gestört als in den anderen Jahreszeiten. Das hat damit zu tun, dass es in der warmen Jahreszeit länger hell bleibt. Somit wird auch das Schlafhormon Melatonin später ausgestoßen – die Folge: Wir werden später müde.
Schlafen bei Hitze: 10 Tipps und Tricks
Wir haben Ihnen zehn nützliche Tipps aufgelistet, die Sie dabei unterstützen, besser ein- und endlich wieder gut durchschlafen zu können:
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Richtig lüften:
Eine gute Belüftung ist der Schlüssel, um die Sommerhitze aus dem Schlafzimmer fernzuhalten. Und auf die Tageszeit kommt es an: Lüften Sie immer dann, wenn es draußen kälter ist, als in der Wohnung. Die niedrigsten Temperaturen werden nicht etwa um Mitternacht gemessen, sondern früh morgens, wenn die Sonne aufgeht. Für viele und wahrscheinlich auch für Sie wäre es ziemlich unpraktikabel, sich um 4 Uhr morgens einen Wecker zu stellen, nur um das Fenster aufzureißen. Lieber sollten Sie vor dem Schlafengehen nochmals gründlich lüften – besser als ganz ohne Frischluft auszukommen. Ein weiteres Zeitfenster, in dem Sie unbedingt lüften sollten, ist direkt nach dem Aufstehen.
Sobald Sie dann Ihr Haus verlassen und die Sonnenstrahlen sichtbar sind, unbedingt die Fenster schließen. Tagsüber sollten alle Fenster und Türen geschlossen gehalten werden, um die warme Luft draußen zu halten. Damit die Wohnung ideal durchlüftet wird, sollten alle Fenster im Haus gleichzeitig geöffnet werden, damit die Luft richtig durchströmen kann; bei etwas Wind wird dieser Effekt verstärkt. Um einen optimalen Durchzug zu schaffen, ist es ratsam dafür zu sorgen, dass alle Fenster und Türen dauerhaft offen bleiben. Tipp: Fixieren Sie Tür- und Fensterstopper. Falls Sie diese nicht zur Hand haben, verwenden Sie schwere Gegenstände wie etwa Stühle oder einen Stapel von Büchern. Zusatztipp: Öffnen Sie beim Lüften zudem alle Schranktüren – diese sind häufig unterschätzte Wärmespeicher. -
Teppiche verbannen:
Teppiche nehmen effektiv die Wärme auf, geben diese aber nur langsam wieder ab und behindern somit das Abkühlen der Wohnung. Für den Sommer sollten Sie Ihre Teppiche in den Keller oder Dachboden verbannen. Freie Fläche und glatte Böden sind dafür viel besser geeignet, um den Raum kühl zu halten. -
Ernährung:
Setzen Sie an heißen Sommertagen auf kaltes Essen. Denn wer Herd und Backofen nicht braucht, produziert auch keine unnötige Hitze in der Wohnung. Außerdem steigt die Körpertemperatur bei warmen Speisen. Dieser Prozess, auch als thermischer Effekt der Nahrung bezeichnet, erzeugt Wärme im Körper und kann zu einem vorübergehenden Anstieg der Körpertemperatur führen. Kalte oder leicht gekühlte Lebensmittel können dazu beitragen, die Körpertemperatur etwas zu senken und eine angenehmere Wahrnehmung der Hitze zu ermöglichen.
Achten Sie auch darauf, geeignete Lebensmittel und Getränke zu verzehren: Beispielsweise Walnüsse und Kirschsaft enthalten Aminosäuren, die dem Körper helfen, Schlafhormone zu produzieren. Am besten aber hilft Minze, denn die kühlt von innen: "Minze enthält von Natur aus Menthol und Menthol führt zu einer Reizung von Kälterezeptoren. Deswegen empfinden wir Minze als kühl.", so Prof. Dr. med. Jörg Lindemann. -
Elektronische Geräte ausschalten:
Meiden Sie, so gut es geht, elektrische Geräte. Denn nicht nur der Backofen oder auch der Fön für die Haare produzieren offensichtlich Wärme. Auch Geräte wie Ihr Fernseher, das Tablet oder die Spielekonsole erwärmen sich bei längerer Nutzung und geben diese Wärme zwangsläufig in den Raum ab. Schalten Sie jegliche Art von Wärmequellen aus, um zusätzliche Hitzeentwicklung zu vermeiden. Tipp: Laden Sie Ihr Smartphone nicht auf dem Nachttisch oder in der Nähe Ihres Bettes. -
Sichtschutz oder Pflanzen als Hitzeschutz:
Solltest Sie einen Balkon oder eine Terrasse besitzen, können Sie einen Sichtschutz, z.B. Markise oder große Pflanzen dafür hernehmen, um einen großen Schatten zu erzeugen. Andernfalls bieten sich auch Verdunkelungsvorhänge oder Jalousien an, um die Hitze draußen zu halten. Helle oder reflektierende Farben sind besonders empfehlenswert, da sie die Sonnenstrahlen besser abweisen als dunkle Farben wie z.B. schwarz. Bei einer Dachgeschosswohnung gibt es spezielle Hitzeschutz-Markisen mit integrierter Reflektionsschicht, die Sie an Ihrem Dachschrägen-Fenster anbringen können und sich vor direkter Sonneneinstrahlung schützen können.
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Geeignetes Material wählen:
Verwenden Sie Bettwäsche aus natürlichen, atmungsaktiven Materialien wie z.B. Baumwolle oder Leinen. Diese Stoffe lassen Luft besser zirkulieren und helfen dabei, Schweiß abzuleiten. Vermeiden Sie unbedingt synthetische Materialien – diese lassen die Hitze stauen und können zu einem unangenehmen Schlafklima führen. Eine kühlende Schlafunterlage wie ein Gel-Kissen oder eine Matratzenauflage kann Wunder wirken, um die Körpertemperatur während der Nacht zu regulieren. Derartige Produkte nutzen Technologien, um die Wärme zu absorbieren und abzuleiten. So entsteht um Sie herum ein angenehmes Schlafklima. -
Verdunstungskälte:
Sie haben eine frisch gewaschene Ladung Wäsche zur Hand? Dann ab an den Wäscheständer! Denn durch das Trocknen der Kleidung nimmt die Luft Feuchtigkeit auf und kühlt sich ab. Man spricht hier von "Verdunstungskälte". Den gleichen Effekt erzielt ein feuchtes Bettlaken: Hängen Sie dieses in Ihrer Wohnung auf und Sie werden merken, wie sich das Raumklima angenehm verändert. Tipp: Das gleiche Prinzip der Verdunstungskälte entsteht auch mit Eiswürfeln. Stellen Sie einfach vor dem Zubettgehen eine Schüssel gefüllt mit Eiswürfeln neben Ihr Bett und die Luft neben Ihnen kühlt ganz natürlich ab. -
Ventilator:
Stellen Sie einen Ventilator in Ihr Zimmer, um die gefühlte Raumtemperatur etwas abzukühlen. Wichtig: Der Ventilator kühlt die Luft nicht aktiv ab, sondern erzeugt nur einen kühlenden Effekt. Der Ventilator sorgt für eine bessere Luftzirkulation. Dadurch kann er dazu beitragen, dass sich die gesamte Raumtemperatur gleichmäßiger verteilt und es nicht zu Hitzestauungen kommt. Tipp: Kombinieren Sie diesen Tipp mit dem vorherigen. Platzieren Sie Ihren Ventilator vor Ihren Wäscheständer oder der Eiswürfel-Schale am Nachttisch – so verstärken Sie den Verdunstungseffekt und Ihr Schlafzimmer kann noch schneller abkühlen. -
Lauwarm duschen:
Um sich gegen die drückende Sommerhitze zu wehren, kann es helfen, sich vor dem Schlafenlegen lauwarm abzuduschen. Wichtig dabei: Trocknen Sie sich nicht vollständig ab – so kommt der Effekt der Verdunstungskälte noch besser zur Geltung. -
Bett nur zum Schlafen nutzen:
Verzichten Sie darauf, vor dem Schlafengehen noch Zeit im Bett zu verbringen. Das wärmt Ihren Schlafplatz nur unnötig auf und lässt Sie nicht einschlafen. Im eigenen Bett noch einen Film oder eine Serie anschauen, sollte also unbedingt von der To-do-Liste gestrichen werden. Und auch das abendliche Lesen sollte bestenfalls ins Wohnzimmer verschoben werden.
Hitze im Schlafzimmer: Fazit
Die richtigen Materialien, eine gute Ernährung und einige kleine Kniffe können Ihnen effektiv bei Hitze im Schlafzimmer helfen. Die meisten Tipps sind ganz einfach anwendbar, um die Raumtemperatur zu senken. So gelingt es Ihnen, auch während heißer Sommernächte einen kühlen Kopf zu bewahren und auch an heißen Sommertagen zu schlafen wie ein Baby!